4. WORT vor ORT Woche im Deutschen Technikmuseum im Oktober 2018

Im Oktober 2018 war das Mobile Sprachlabor zu Gast im Deutschen Technikmuseum. Mit einer Willkommensklasse der Friedensburg Oberschule und ihrer Lehrerin Frau Riedel haben wir dort eine WORTvorORT Projektwoche durchgeführt.

Am ersten Tag beginnen wir mit einer Führung von Jasmin Ghandtchi durch die Fotografie- und Filmausstellung des Museums und zeichnen alle Objekte, die wir spannend finden. Danach schauen wir uns die Nachrichtenabteilung mit dem ersten Computer genauer an.

In den tollen Räumen des Technikmuseums können wir uns richtig schön ausbreiten. Wir schauen uns Beispielfilme aus der Projektwoche im Museum für Kommunikation an.

Vier Filmteams bilden sich. Eine Gruppe möchte Charlie Chaplin zur Hauptfigur machen. Die anderen Gruppen sind von den alten Autos und Fahrrädern, dem ersten Computer oder den Filmkameras fasziniert.

Im Laufe der Woche entstehen vier beeindruckende Werke. Viel Spaß beim Anschauen:

Charlie Chaplin und die große Täuschung – ein Film von Julia, Rick und Alex.

Sie schreiben über ihren Film: „Charlie Chaplin ist mit seinem Assistenten auf der Straße. Da sehen sie, dass ein alter Mann hinfällt. Charie Chaplin ruft den Krankenwagen an. Als der Krankenwagen beim Krankenhaus ankommt, merken sie dass es in Wirklichkeit ein Filmstudio und der alte Mann ein Schauspieler ist. Die Schildkröte – sie macht gerade einen Film –  möchte gerne mit Charlie Chaplin arbeiten.“

Der erste Computer – ein Film von Natalia, Martina und Marcos.

Sie schreiben über ihren Film: „Konrad Zuse möchte ein Foto von seinem ersten Computer haben, er ruft Luca an. Luca klaut den Computer. Er möchte viel Geld haben. Konrad kauft in congnito den Computer mit Falschgeld zurück. Jetzt hat Konrad seinen Computer wieder, er ist glücklich.“

Eine Nacht im Technikmuseum – ein Film von Sebastian, Maher und Nick.

Sie schreiben über ihren Film: „In unserer Geschichte sind Chico und Max ins Technikmuseum gegangen. Chico ist ein Hund und Max ein Kaninchen. Sie haben sich dort Autos und Fahrräder angeschaut. Plötzlich hat ein Autorennen angefangen. Chico und Max haben sich zwei Fahrräder genommen. Sie wollen sich das Autorennen angucken. Danach schlafen sie im Technikmuseum ein. Der Museumsaufseher weckt die Beiden, er sagt: Schaut Euch ruhig um.“ 

Die verhexte Kamera – ein Film von Ornella und Alex.

Sie schreiben über Ihren Film: „Wir haben uns inspiriert von unserer Persönlichkeit. Pablo möchte ein Film machen. Er trifft seine Freundin Ana im Studio. Doch die Kamera bewegt sich und sie rennen. Die Sachen gehen kaputt und es gibt ein Desaster und viele schreien.“ 

Am sechsten Projekttag laden wir zur öffentlichen Filmvorführung in unsere Projekträume in der ZUsammenKUNFT im 16. Stock ein. Zuvor starten wir mit den Expertentagen, die Filmemacherinnen lernen die Sprachschule kennen und übersetzen zufällige Worte des Bildwörterbuchs in ihre Muttersprache. In Windeseile übersetzen die Schüler*innen über 400 Wörter in Spanisch, Serbisch und Arabisch. Ein Austauschtag folgt, an dem die Filmemacher*innen Regelschüler*innen ihre Filme und das Tool zeigen und gemeinsam im Tandem Storyboards und Trickfilme erstellen.

Stimmen der Beiteiligten:

Alex: „Ich fand es toll, dass wir ins Technikmuseum gehen konnten, um uns zu inspirieren um unsere Filme zu machen.“

Alejandro: „Ich habe mich von Charlie Chaplin inspirieren lassen, weil er ein schöner Schauspieler ist. Ich finde unseren Film sehr schön. Ich habe eine Figur von Charlie Chaplin in der Filmabteilung gesehen. Die Frau Jasmine hat uns alles gezeigt und war unsere Museumsführerin.“

Natalia: „Ich fand die Kameras dort sehr interessant, weil die Menschen eine Maschine erfunden haben, um Bilder zu schreiben.“

Sebastián: „Ich fand das Projekt gut, weil wir neue Sachen gelernt haben. Wie zum Beispiel einen Film zu machen mit dem Computer und dem Lichttisch. Und auch die viele neue Sachen die ich im Technikmuseum diesmal gesehen habe.“

Alejandro: „Einen Film zu machen, das war interessant! Ich hatte sehr viel Spass gehabt mit dem Basteln, Malen und die Schauspieler aus Papier auszuschneiden.“

Rick: „Besonders Spass hat mir die Gruppenarbeit gemacht und auch die Animationen zu machen. Ich fand es schwerer mit dem Computer zu arbeiten. Ich fand es am Leuchttisch am Besten.“

Natalia: „Arbeiten mit dem Computer war schnell aber am Anfang wusste ich nicht genau wie was funktioniert, es hat sich verbessert. Der Tonstudio war schön, ich mag deutsch sprechen.“

Marcos: „Ich fand die Stimme aufzunehmen sehr gut. Ich finde das Animieren war sehr langsam, weil die Bewegungen zu machen dauert sehr lange, das fand ich schwierig. Die Dialoge auszudenken und die Sätze zu bilden war ein bisschen schwer. Aber das Sprechen für die Aufnahmen hat uns Spass gemacht. Das Tonstudio war echt sehr gut und lustig. Dieses Projekt ist gut, weil ich damit neue Worte lernen konnte.“

Julia: „Ich liebe es Figuren zu zeichnen und ich liebe Zeichnen.
Ich mag beide Formen von Animationen. Am Computer war es etwas einfacher, aber an dem Leuchttisch konnte ich die Figuren besser kontrollieren. Mein Lieblingsobjekt vom Technikmuseum war das Grammophon, weil ich Musik liebe und ich gerne singe.“

Ornella: „Mir hat am meisten die Arbeit mit dem Lichttisch gefallen. Die Audioaufnahmen haben mir auch sehr gefallen, aber alles auf deutsch zu sprechen ist schwierig gewesen.“

Martina: „Mir hat sehr gefallen die Zusammenarbeit und die Gruppenarbeit mit den Anderen. Sprechen auf deutsch war schwer.“

Maher: „Zeichnen war gut! Und auch malen hat Spass gemacht.
Die Figuren zu bewegen und den Film zu machen war gut.“

Nick: „Einen Film zu machen war spannend. Wir konnten auch ein bisschen mehr Deutsch reden und das fand ich interessant.
Wir haben auch neue Worte gelernt.“

Deutsch erleben im Museum – Mitarbeiterin des Deutschen Technikmuseum: Frau Ghandtchi: „Es war einfach wunderbar, das Interesse der Schüler an den Ausstellungsobjekten zu sehen und mit welcher Freude und Kreativität sie an ihren Filmen gearbeitet haben. Ich hoffe, dass noch viele andere Schüler die Möglichkeit haben, mit Trickmisch Filme zu machen und dabei Deutsch zu lernen. Eine einzigartige und schöne Möglichkeit. Danke für das Engagement aller.

Nicolas Wiese, Künstler und Musiker:

„Charlie Chaplin – kennt man ihn heute noch, in der jungen Generation? Ja, offenbar! Alex, Julia und Rick haben ihn als zentrale Figur in ihrem Trickfilm ausgewählt – den Meister der zauberhaften bewegten Bilder himself.

Fasziniert waren die Jugendlichen auch von den alten Film- und Foto-Gerätschaften im Museum, und vom Grammophon – diese Objekte wurden alle mit einbezogen in die aberwitzige Film-im-Film-Story.

Julia, Rick und Alex hatten riesigen Spaß am Projekt, die phantasievollen Ideen schienen nur so aus ihnen herauszusprudeln. Alle im Film auftauchenden Erzähltext-Tafeln haben sie selbst eingetippt, und zuvor einen Großteil der Texte und Dialoge auch selbst auf Papier aufgeschrieben. Die technischen Bedingungen waren den dreien schnell vertraut und sie haben sehr eigenständig und sorgfältig gearbeitet.

Thurit Kremer, Trickfilmerin:

Zu den neuen Worten, dem Erlernen eines neuen Mediums, dem „Trickfilm“, wurden bei den Schülern in den nächsten Tagen neue Talente und neue Stärken entdeckt. Denn diese Arbeitsweise umfasst viele künstlerische und handwerkliche Tätigkeiten in sich. Das Zeichnen, die Ideenentwicklung und Dramaturgie, das Übersetzen von der Muttersprache ins Deutsche, Sprachaufnahmen, Arbeit am Computer und mit einem Leuchttisch und einer Fotokamera.