1. ZeitforscherInnen Reise – Osterferien 2020

Eigentlich wollten wir in den Osterferien im April 2020 mit Kindern aus der Grundschule am Fliederbusch im Deutschen Historischen Museum auf Zeitforschungsreise gehen. Doch dann kam die Pandemie und alles kam anders. Wie sehr viele andere Menschen mussten wir unsere Arbeit in kurzer Zeit neu planen und versuchen, sie so gut wie möglich in ein Online-Format umzubauen. Zusammen mit dem Pestalozzi-Fröbel-Haus luden wir Kinder und Familien ein, bei dem neuen Online-Format von Zuhause aus mitzumachen.

 

So haben wir am Mittwoch vor Ostern begonnen, mit unseren 15 Zeitforscher*innen zwischen 6 und 14 auf unserem Animationstool trixmix.tv zu arbeiten, über Videokonferenz miteinander verbunden, anstatt Videos für YouTube aufzunehmen. Wir haben extra dafür die Webseite so angepasst, dass sie jetzt auch mit Smartphones und Tablets nutzbar ist.

 

Die Coronapause – ein Film von Aniis (10 Jahre)

Wegen der Coronapause geht es den Tieren gut und sie feiern. Aber was ist passiert? Sie versuchen herauszufinden, warum keine Flugzeuge mehr fliegen, weniger Autos fahren und warum Lilly ihre Schulaufgaben eigentlich online macht..

Aniis zeichnet sehr gerne und hat immer viele Ideen. Sie hat sich schnell auf diesen Prozeß des Filmemachens eingelassen. Ihre Familie hat bei den Sprachaufnahmen, es wurden ja mehrere Stimmen gebraucht, geholfen.

Auch das Thema des ganzen Workshops haben wir an die aktuelle Situation angepasst. Während es ja ursprünglich um die Erforschung vergangener historischer Epochen gehen sollte, haben wir nun beschlossen, den Blick vor allem auf das Hier und Jetzt zu richten – und den Teilnehmer*innen dabei frei zu stellen, ob sie daraus eine Verbindung zu einer vergangenen Epoche (oder einer Zukunft) herstellen, oder auch fantastisch-phantasievoll aus der Gegenwart ausbrechen in parallele Zauber- und Märchenwelten.

 

MAKRO:MIKRO – ein Film von Fritzi (10 Jahre) und ihrem Vater Jo

Parallel sehen wir eine Menschenfamilie und eine Virenfamilie, die in naher Zukunft Schutzmaßnahmen wegen des COVID19-Impfstoffes ergreifen muß.

Der Film wurde mit einem Storyboard perfekt vorbereitet. Alle Zeichnungen und Hintergründe sind für diesen Film selber erstellt worden. 

 

Die Invasion der Füchse – ein Film von Bruno (8 Jahre)

Berlin ist wegen dem Corona-Virus leer, so können die Füchse nun die Stadt übernehmen.
Aber immer Müll zu fressen ist auch keine Lösung, also stürmen die Füchse die Pizzeria und fordern ein „Pizza für alle! “.

Bruno hatte schon ein wenig Erfahrung in der Trickfilm AG seiner Schule gesammelt. Er hat den Film alleine animiert und mit seinem Bruder zusammen vertont. Die Mutter war immer unterstüzend dabei.

 

Der Elfenjunge – ein Film von Ida (6 Jahre) zusammen mit Antonia und Sabine

Dem Elfenjungen ist langweilig, da kommt ihm Besuch in Form eines Igels gerade recht. Dieser fragt, warum der Elfenjunge traurig ist und er erzählt ihm, dass er gerne zaubern können würde. Denn alle Menschen sollen leben, nur der Virus nicht. Vielleicht kann das Einhorn oder die weise Königin dabei helfen, sie begeben sich auf die Suche nach ihnen…

 

Ida hatte für ihre Ideen abwechselnd die tatkräftige Unterstützung von Mutter und Oma, ein Mehrgenerationen-Film.

Trotz der ungewohnten Arbeitsweise, räumlich getrennt und über Bildschirme verbunden, ist schnell ein toller Prozess in Gang gekommen.

Es war schon beeindruckend, dass besonders auch die Kleinen sehr gut mit dem Trixmix-Tool zurecht kamen. Nach Einführungen und dem Vorstellen der Arbeit mit Trixmix anhand von Filmbeispielen, Tutorials und unseren Erklärungen „live“, begannen sie sich eigene Geschichten auszudenken.

 

Coronaferien  – ein Film von Bela (11 Jahre)

Bela hat Coronaferien, er darf seinen Freund nicht sehen..

Bela hat den Film alleine animiert und fast alleine vertont. Er hat auch noch Nick geholfen seinen Film zu vertonen. 

Mit und ohne Eltern-Unterstützung wurde das Trixmix-Tool schnell beherrscht und zur Entfaltung der eigenen Phantasie ausgeschöpft.

 

Corona trifft auf Tortenwelt – ein Film von Rosa (12 Jahre)

Was war alles tolles möglich vor dem Ausbruch von Corona. Das waren noch Zeiten! Und was sollen wir -und was soll ich- denn jetzt tun? Super, endlich habe ich Zeit zum backen...

Wenn das keine echte Team-Familien-Zusammenarbeit war. Rosa begann nach ihrer Idee mit den Zeichnungen für den Film, ihre Mutter hat in zweitägiger Abwesenheit von Rosa weiter daran im Sinne der Regisseurin gearbeitet und zusammen haben sie den Film fertiggestellt.

Am Ende haben wir – jeweils in den drei aufgeteilten Kleingruppen – gemeinsam die Ergebnisse angeschaut, und es fühlte sich fast ein bischen an wie eine tatsächliche Filmvorführung. Die Teilnehmer-Familien waren begeistert und dankbar, und beeindruckt was alles in den wenigen Tagen (und unter Quarantäne-Bedingungen) entstanden war.

 

Die Rettung vom Zeitzauberer – ein Film von M.G. (10 Jahre)

Der Zauberer ist im Mittelalter gefangen, er wird von einer Forscherin gerettet und in die Gegenwart mitgenommen.

M. hat ihren Film alleine am Computer animiert und sogar einen eigenen Hintergrund dafür gezeichnet. Die Audiospur hat sie zusammen mit ihrem Vater aufgenommen. 

 

Der Fuchs büchst aus – ein Film von Fiona (7 Jahre)

Prinzessin Bella hat ein Fuchs-Haustier genannt Fuchsie. Plötzlich läuft Fuchsie weg und alle laufen ihm hinterher. Es geht durch den Schloßgarten, duch die Wüste, durch ein Wunderland, durch Ägypten und noch vieles mehr. Auf der Reise schliesst er Freundschaft mit einem Gespenst..

Fiona hat ihren Film komplett alleine am Computer animiert und dann zusammen mit ihrer Mutter vertont. In ihrem 9 Minuten langen Mammutwerk erlebt Fuchsi so viele Abenteurer, wie man sie sonst nur im Traum erleben kann.

 

Die Reise mit den Hexen – ein Film von den Freundinnen Samira, Maya (8 Jahre) und Tina und Suse

Die beiden Hexen sind unterwegs, da werden sie um Hilfe gebeten, der Wald brennt.

Das war nicht nur Team-Familien-Zusammenarbeit, sondern sogar  Freundinnen und Familien Zusammenarbeit. Sogar über die Osterfeiertage wurde weiter animiert.

 

Abschließend können wir sagen, dass wir alle irre viel gelernt haben. Wir selbst auch vielleicht mehr als in den meisten anderen Workshops, da die Online-Situation so ungewohnt war und sich das Begleiten eines Schaffensprozesses natürlich anders angefühlt hat als sonst.

 

Stadtluft macht frei (Szene 1) – ein Film von Boyd (14 Jahre)

Boyd hat allein gearbeitet und erstmals in einem Trixmix-Film eine perspektivische Bewegung durch eine mitbewegte Umgebung animiert.

Er wird im Anschluss weiter an dem Film arbeiten, der mehrere Szenen mit verschiedenen Schauplätzen haben soll.

Einige Funktionen des Trixmix-Tools, vor allem das Aufnehmen von Sprache und Geräuschen in einer Extra-Spur mittels eigenem Computer-Mikrofon, waren gerade kurz zuvor angepasst worden und somit auch für uns als Workshop LeiterInnen neu. Umso glücklicher waren wir, dass die Kinder damit in recht kurzer Zeit gut zurecht kamen. 

 

Die Macht der Musik – ein Film von Carlo (9 Jahre)

Carlo kann die Ankunft des Paketboten kaum erwarten, eine neue Gitarre wurde bestellt. Aber woher kommen denn plötzlich die ganzen Skelette? Aber nach einem Anschlag auf der Gitarre ist der Spuk bald wieder vorbei..

Carlo hat sich schnell in den Werkzeugkasten von Trixmix.tv eingearbeitet. Und wenn es Fragen gab hat er die auch im digitalen Raum gestellt. Er ist wissbegierig und hat sehr selbstständig am Film gearbeitet.

Dieser erste „Testlauf“ eines Online-Trixmix-Workshops hat uns gezeigt, dass es auf diese Weise gut funktionieren kann und somit sind wir – unabhängig davon, wie lang die „Corona-Krise“ andauert – bereit für weitere Online-Workshop-Abenteuer!

 

Johns Abenteuer   – ein Film von Nick (11 Jahre)

John, der stachellose Kaktus geht durch eine Wüste. Es gibt kein Wasser mehr. Ein Schmetterling zeigt ihm den Weg zu Wasserstelle.

Nick hat den Film alleine animiert und zusammen mit Bela vetont.

Aliens machen die Menschen lieb  – ein Film von Marlene ( 8 Jahre ) und Franja

Die Alien sehen einen traurigen Planeten und fliegen dorthin. Sie verzaubern die Menschen.

Marlene hat die Idee für ihren Film schnell gefunden und auch gleich die Zeichnung dafür gemacht.

Zeitreisen im Museum ist eine Kooperation vom Pestalozzi-Fröbel-Haus, dem Deutschen Historischen Museum und dem Verein Jugend im Museum. Durchgeführt wird das Projekt von der Initiative “Trickmisch – Das Mobile Sprachlabor”, die bereits seit 2014 Trickfilmworkshops zur kreativen Sprachförderung initiiert und realisiert.

Gefördert von „Totale Digital! Lesen und erzählen mit digitalen Medien“, ein Projekt des Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) im Rahmen von „Kultur macht stark: Bündnisse für Bildung“ (2018-2022)